Bausparen
Lange Zeit war der Bausparvertrag tatsächlich die liebste Anlageform der Österreicherinnen und Österreicher. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase haben eigentliche Wohnungen und Grundstücke den Spitzenreiter zwar vom obersten Treppchen gestoßen, aber bei einem aktuellen Leitzins von 0 Prozent rangiert der Bausparer immer noch auf dem dritten Platz. Diese große Popularität ist vor diesem Hintergrund sehr erstaunlich. Jüngst hat das Magazin trend sogar über einen leicht wachsenden Zuspruch im September 2016 berichten können. Doch aus welchem Grund wird diese Sparform in Österreich so gerne gewählt? Warum ist Bausparen so beliebt? Nach der genaueren Betrachtung der drei Hauptargumente wird sich jeder wünschen einen Bausparvertrag zu besitzen oder sofort einen entsprechenden Vertrag abschließen.
Argument 1: Hohe Rendite dank staatlicher Zuschüsse
Bis zu einem gewissen Betrag prämiert der Staat das Einzahlen in einen Bausparvertrag. Durch diese Zuschüsse, welche auf eine Einzahlungssumme von 1.200 Euro jährlich gezahlt werden, ist der Bausparvertrag fast immer lukrativer als Sparbücher oder Sparkonten. Durch diese Höchstgrenze kann auch sehr einfach eine ansonsten unklare Frage beantwortet werden: Wie viel monatlich Bausparen?
Es können zwar beliebige Beträge in den Bausparer eingezahlt werden, aber jeder möchte die volle staatliche Prämie nutzen. Sofern weniger als 1.200 Euro pro Jahr in diese Anlageform fließen, zahlt der Staat auch nicht die volle Prämie. Bei jedem zusätzlichen Euro fehlen die staatlichen Zuschüsse. Aus diesem Grund sollten immer 100 Euro monatlich in den Bausparvertrag fließen. Dadurch ergeben sich die runden und sinnvollen 1.200 jährlich.
Die staatliche Prämie liegt jedes Jahr zwischen 1,5 und 4 Prozent der Einzahlungen in diesem Jahr. Am Beginn des Jahres setzt das Bundesministerium für Finanzen den Wert fest. In einem Jahr mit 4 Prozent kann der Bausparer demnach 48 Euro zusätzliche Rendite neben den Zinsen bringen. Im Jahr 2017 liegt die Prämie leider nur bei 1,5 Prozent. Folglich kann jeder Sparer maximal 18 Euro zusätzlich in diesem Jahr erhalten (1200 * 0,015). Das klingt nun nach einem bescheidenen Ertrag, aber gemessen an der aktuellen Zinslage und der Sicherheit dieser Anlageform, ist diese Verzinsung durchaus beträchtlich. Manche Bundesanleihen bringen derzeit nämlich nur negative Zinsen. Zudem ist die Bausparprämie von der KESt. befreit. So lässt sich sogar teilweise steuerfrei sparen.
Argument 2: Warum ist Bausparen eine sichere Anlageform?
Diese Frage ist leicht zu beantworten. Das Kapital beim Bausparen ist nämlich durch staatliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt. Wer sich nun den maximal sinnvollen Einzahlungsbetrag und die Laufzeit von 6 Jahren vor Augen führt, der erkennt, dass dieser Betrag durch einen Bausparvertrag kaum überschritten wird. In manchen Fällen wird jedoch mehr angespart, als die typischen 1.200 pro Jahr. Dies hat mit der hohen Flexibilität dieser Sparform zu tun.
Argument 3: Vielfältige Einsatzmöglichkeiten nach dem Bausparen
Das angesparte Kapital kann je nach Lebenssituation einer ganzen Reihe von Verwendungen zufließen. Das Geld kann einfach entnommen und neu angelegt oder für den Konsum verwendet werden. Darüber hinaus soll der Bausparvertrag die Basis für einen Hausbau, den Kauf einer Eigentumswohnung oder eine Sanierung bilden. Dabei ist wichtig zu betonen, dass ein Bausparvertrag ebenfalls das Recht auf eine zweckgewidmete, günstige Finanzierung begründet. Bauen lässt sich kaum auf eine sinnvollere Art und Weise finanzieren. Diese Kredite besitzen nämlich viele Vorteile:
- vergleichsweise niedrige Zinsen
- Wahl zwischen fixen und variablen Zinsen
- Flexible Rückzahlungspläne
- angemessene Kredithöhe für Immobilienprojekte (meist bis zu 180.000 pro Person)
- angemessene Laufzeiten für größere Kreditsummen (Laufzeiten bis zu 35 Jahren möglich
Es existieren zwar auch einige Nachteile, aber trotzdem greifen viele Bausparer an irgendeinem Punkt auf diese Darlehen zurück, um in ihren eigenen vier Wänden zu wohnen bzw. diese zu verschönern. Vielleicht sorgt auch diese österreichische Vorliebe für das Eigenheim für die hohe Popularität, die das Bausparen genießt. Gerade bei größeren und langfristigeren Projekten stören die Wartezeit eingangs und der Eintrag im Grundbuch bzw. die Zweckwidmung nicht so stark.
Welche Bausparkasse soll gewählt werden?
Verschiedene Banken bieten zwar immer ihre ganz eigenen Bausparkassen an, aber grundsätzlich hat jeder Sparer die freie Wahl, für welchen Anbieter er sich entscheidet. Vier unterschiedliche Anbieter stehen für das Bausparen zur Wahl und deren Konditionen sind meist sehr ähnlich:
- Wüstenrot Bausparen
- Raiffeisen Bausparkasse
- s Bausparkasse
- start:bausparkasse
Bei der Unterscheidung muss sehr genau ins Detail gegangen werden. Manche Anbieter punkten mit geringer Laufzeit bis ein Bauspardarlehen möglich ist. Andere Kassen bieten wiederum Sonderprodukte zum Thema Pflege oder zum Weitersparen nach den 6 Jahren an. Im Einzelfall können die Pakete individuelle Vorteile bieten. Bezüglich Laufzeit und Zinsen lassen sich kaum wesentliche Unterschiede ausmachen. Bausparen besitzt bei all diesen Anbietern gleich große Vorteile.
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