Liquidität
Liquidität ist ein im Finanzierungsbereich relativ häufig verwendeter Begriff, jedoch wissen viele Verbraucher nicht genau, was diese Bezeichnung eigentlich beinhaltet. Zunächst einmal kann vereinfacht und verkürzt festgehalten werden, dass die Liquidität die aktuelle Verfügbarkeit über ausreichende Zahlungsmittel darstellt. Anders ausgedrückt handelt es sich bei der Liquidität um die Fähigkeit von Wirtschaftsobjekten, sämtlichen Zahlungsverpflichtungen ordnungsgemäß und termingerecht erfüllen zu können. Demzufolge wird die Liquidität auch häufig mit der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens oder auch einer Privatperson gleichgesetzt.
Die Liquiditätsgrade
Wie liquide ein Unternehmen oder eine Privatperson ist, hängt aber nicht nur davon ab, in welcher Höhe Liquidität vorhanden ist, sondern es kommt auch auf die Schnelligkeit der Verfügbarkeit an. So lassen sich beispielsweise Geldwerte, Guthaben und sonstige Vermögenswerte in verschiedene Liquiditätsklassen einteilen. Dabei geht es bei der Aufteilung insbesondere um die Geldnähe, die wiederum beinhaltet, wie schnell die Vermögenswerte liquidiert werden können. Der Wert mit der höchsten Liquidität ist zweifelsohne das Bargeld, denn dieses kann sofort und an nahezu jedem Ort verfügt werden und dient als Zahlungsmittel. Eine Stufe höher findet man beispielsweise kurzfristig abrufbare Guthaben, wie zum Beispiel Tagesgelder oder Termingelder. Auf der anderen Seite können beispielsweise auch Immobilien ein Teil der Zahlungsfähigkeit darstellen, wobei allerdings hier eine relativ geringe Liquidität vorhanden ist, weil es unter Umständen einige Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis aus dem Vermögenswert Immobilie tatsächlich Geld gezogen werden kann. Im Kreditbereich dient die Liquidität von Unternehmen insbesondere dazu, um deren Zahlungsfähigkeit zu messen.
Die Primär und Sekundärliquidität
Zu diesem Zweck werden spezielle Aktiv- und Passivposten zueinander in eine Beziehung gesetzt, woraus sich unter anderem bestimmte Liquiditätskennzahlen ergeben. Darüber hinaus ist es im Finanzierungsbereich so, dass beispielsweise zwischen der Primärliquidität und der Sekundärliquidität differenziert wird. In diesem Fall werden insbesondere die Bestände an Zentralbankgeld als Primärliquidität bezeichnet, während alle anderen Aktiva, die zu jedem Zeitpunkt ohne Verluste in eben dieses Zentralbank umgewandelt werden können, als Sekundärliquidität bezeichnet werden. Dazu gehören auch die Refinanzierungsmöglichkeiten, die bei der Notenbank bestehen. Bei Unternehmen spielt die Liquidität eine besonders große Rolle, denn neben einer zu niedrigen Eigenkapitalquote ist eine zu geringe Zahlungsfähigkeit statistisch betrachtet die häufigsten Ursachen für eine Insolvenz.
Probleme mit der Zahlungsfähigkeit
Ein Liquiditätsmangel tritt bei Unternehmen häufig dann ein, wenn Schuldner ihren Verpflichtungen nicht rechtzeitig nachkommen, sodass es dem Unternehmen in der Folge an Liquidität mangelt. Somit kann das Unternehmen seine eigenen Verbindlichkeiten nicht rechtzeitig erfüllen, was im schlimmsten Fall sogar zum Konkurs führen kann. Aber nicht nur eine zu geringe Liquidität ist negativ zu betrachten, sondern Ähnliches gilt auch für eine zu hohe Liquidität. Diese führt nämlich dazu, dass das Unternehmen zu umfangreiche Gelder hat, die nicht produktiv arbeiten können. Demzufolge bewirkt ein zu hohes Maß an Liquidität Einbußen hinsichtlich der Rentabilität. Daher ist es wichtig, dass es im Unternehmen eine Abteilung gibt, die darauf achtet, dass die Liquidität sich in einem optimalen Bereich bewegt. Zu diesem Zweck ist es häufig notwendig, Umschichtungen vorzunehmen, indem beispielsweise liquide Mittel abgezogen werden oder Bankguthaben umgeschichtet werden.