Tilgung
Als Tilgung wird in der Fachsprache die Rückzahlung eines aufgenommenen Darlehens bezeichnet. Demzufolge spielt der Begriff nahezu ausschließlich im Finanzierungsbereich eine Rolle. Jeder Kunde, der bei seiner Bank oder einem anderen Kreditgeber ein Darlehen aufnimmt, muss diesen Kredit zurückzahlen, was als Tilgung definiert wird. Wann und unter welchen Bedingungen die Rückzahlung des Kredites erfolgt, wird normalerweise zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer frei vereinbart.
Formen der Tilgung
Interessant ist, dass es im Finanzierungsbereich zwei Formen der Tilgung gibt, nämlich die planmäßige und außerplanmäßige Tilgung. Die planmäßige oder regelmäßige Tilgung sieht vor, dass der aufgenommenen Darlehensbetrag normalerweise durch die monatlich gezahlten Kreditraten nach und nach getilgt bzw. zurückgeführt wird. Eine solche planmäßige Tilgung ist im Prinzip Bestandteil eines jeden Darlehens, mit Ausnahme der endfälligen Kredite. Diese sehen nämlich vor, dass die Tilgung erst bei Fälligkeit, dann jedoch in einer Summe, vorgenommen wird.
Was ist die Sondertilgung ?
Neben der planmäßigen bzw. regelmäßigen Tilgung, die im Zuge der monatlichen Kreditrate stattfindet, gibt es noch eine weitere Tilgungsform, nämlich die sogenannte außerplanmäßige Tilgung, die auch als Sondertilgung bezeichnet wird. In diesem Fall ist es so, dass diese Tilgung eigentlich nicht vorgesehen ist, sodass sie nicht von Anfang an in den Kredit eingeplant werden kann. Stattdessen steht vielen Kreditnehmern lediglich die Option zur Verfügung, unter Umständen eine Sondertilgung vorzunehmen. Damit ist gemeint, dass eine größere Summe verwendet wird, um das Darlehen entweder komplett oder zumindest zum Teil vorzeitig abzulösen. Die außerplanmäßige Tilgung führt in der Folge dazu, dass sich entweder die noch zu zahlenden Kreditraten vom Betrag her reduzieren oder sich die Restlaufzeit des Darlehens verringert.
Wichtiges bei der Sondertilgung
Wichtig zu wissen ist, dass die Sondertilgung im Gegensatz zur planmäßigen Rückzahlung die Zustimmung des Kreditgebers erfordert. Der Kunde kann also nicht ohne Weiteres einen größeren Betrag auf das Darlehenskonto einzahlen, falls es diesbezüglich keine Vereinbarung gibt. Daher ist es durchaus empfehlenswert, dass sich Kunden vor Abschluss eines Kreditvertrages auch über die Möglichkeiten der Sondertilgung informieren, falls es absehbar ist, dass später eine größere Summe zur Verfügung steht, die als Sondertilgung auf den Kredit eingezahlt werden kann. Beinhaltet die Sondertilgung übrigens gleichzeitig, dass damit der gesamte Kreditbetrag zurückgezahlt wird, wird dies auch als vorzeitige Ablösung des Darlehens bezeichnet.
Arten der regelmäßigen Tilgung
Bei der regelmäßigen Tilgung gibt es insbesondere bei Immobilienkrediten zwei Varianten, die sich danach unterscheiden, wie hoch der Anteil der Rückzahlung an der monatlichen Gesamtrate ist. Beim sogenannten Tilgungsdarlehen ist es so, dass der Tilgungsanteil Jahr für Jahr identisch bleibt. Der Kunde zahlt dann beispielsweise jedes Jahr vier Prozent der Darlehenssumme zurück, sodass der Kredit eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren hat. Beim deutlich häufiger verwendeten Annuitätendarlehen verhält essich mit der Tilgung etwas anders, denn der Anteil an der monatlichen Gesamtrate wird von Jahr zu Jahr höher. Hier verläuft die Tilgung also im Prinzip überproportional steigend, denn sie nimmt einen immer größer werdenden Anteil an der Kreditrate ein, während der Zinsanteil sinkt.