Hypothekarkredit Österreich: Hypothekardarlehen vergleichen & finden
Was ist ein Hypothekarkredit?
Für wen ist der Hypothekarkredit geeignet ?
Österreichische Banken vergeben immer dann einen Hypothekarkredit, wenn der jeweilige Kunde den Kauf oder Bau einer Immobilie durchführen möchte. Ebenfalls geeignet ist ein derartiger Kredit natürlich für Personen, die sich eine Eigentumswohnung zulegen möchten. Vom Grundsatz her eignet sich der Hypothekarkredit also für alle Personen, die in naher Zukunft eine Immobilie bauen lassen oder erwerben möchten.
Eigenschaften des Hypothekarkredits
Wie es bei jedem Darlehen der Fall ist, so zeichnet sich auch der Hypothekarkredit durch einige Besonderheiten und spezielle Eigenschaften aus.
Lange Laufzeiten
Dazu gehört zum Beispiel, dass es sich um einen sehr langfristigen Kredit handelt. Nicht selten bewegen sich die Laufzeiten zwischen 20 und 30 Jahren, sodass der Kreditsuchende insbesondere darauf achten sollte, für welche Zinsgestaltung er sich entscheidet.
Hypothek als Absicherung
Ferner zeichnen sich Hypothekarkredite natürlich dadurch aus, dass die Absicherung der Forderung zu einem großen Teil durch die Eintragung einer Hypothek ins Grundbuch vorgenommen wird.
Zusammenfassend sind es die bereits genannten und noch weiteren Eigenschaften, durch die sich ein Hypothekarkredit auszeichnen kann:
- sehr lange Laufzeiten
- Hypothek als Sicherheit für die Bank
- Wahl zwischen variablem Zins
- verschiedene Kreditvarianten möglich, beispielsweise Annuitätendarlehen
Vorteile des Hypothekarkredits
Es gibt einige Vorteile, durch die sich ein Hypothekarkredit auszeichnen kann.
Niedriger Zinssatz
Zu nennen ist zunächst einmal, dass diese langfristigen Darlehen im Vergleich zu vielen anderen Kreditarten zu einem sehr günstigen Zinssatz vergeben werden. Aktuell bewegen sich die Zinsen in diesem Bereich – je nach Bonität, Eigenkapital und sonstigen Faktoren – häufig zwischen 1,2 und 3,5 Prozent.
Hypothek als Sicherheit
Der Zinsvorteil basiert insbesondere darauf, dass ein großer Teil der Finanzierungssumme über die Hypothek als dingliche Sicherheit abgesichert werden kann. Somit ist das Kreditausfallrisiko für die Bank relativ gering bzw. es ist immer ein Sachwert vorhanden, der im „Schadensfall“ verwertet werden kann.
Möglichkeit eines Fixzinses
Ein weiterer Vorteil besteht beim Hypothekarkredit darin, dass sich der Kreditnehmer für einen Fixzins entscheiden kann. In diesem Fall wird eine Vereinbarung getroffen, die beispielsweise beinhaltet, dass die Zinsen über einen Zeitraum von zehn oder 15 Jahren nicht verändert werden dürfen.
Regelmäßige Tilgungsverrechnung
Ferner gehört zu den Vorteilen des Hypothekarkredites, dass in regelmäßigen Abständen (meistens monatlich oder vierteljährlich) eine Tilgungsverrechnung vorgenommen wird. Dies führt dazu, dass der Kreditnehmer nicht dauerhaft – wie es beim Ratenkredit der Fall ist – Zinsen für die ursprünglich aufgenommene Darlehenssumme zahlt. Stattdessen wird der Zinsanteil an der Rate immer geringer.
Die folgende Übersicht stellt noch einmal sämtliche Vorteile des Hypothekarkredites zusammen:
- niedrige Zinsen im Vergleich zu anderen Darlehen
- großer Teil der Finanzierungssumme wird durch Hypothek abgesichert
- Fixzinsen für viele Jahre möglich
- regelmäßige Tilgungsverrechnung
- Sondertilgungen häufig möglich
Nachteile des Hypothekarkredits
Neben den Vorteilen, die zuvor aufgeführt wurden, geht es beim Hypothekarkredit ebenfalls einige Nachteile zu beachten.
Zeitraum der Fixzinsen
Ein Nachteil besteht sicherlich für nicht wenige Kreditnehmer darin, dass die Fixzinsen fast nie über den gesamten Zeitraum vereinbart werden können, über den das Darlehen läuft. Konkret heißt das, dass der gesamte Kredit vielleicht erst nach 25 Jahren komplett getilgt sein wird, die Fixzinsen aber nur für zehn Jahre gelten. Dies führt dazu, dass es aufseiten des Kreditnehmers ein nicht unerhebliches Zinsänderungsrisiko gibt. Dieses lässt sich nur ausschalten, indem eine Fixzinsvereinbarung getroffen wird, die mit der gesamten Laufzeit des Kredites identisch ist.
Verpfändung der Immobilie
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die im Zuge der Hypothek als Sicherheit gestellte Immobilie verpfändet ist und demzufolge nicht mehr – oder nur als zweit- oder drittrangige Sicherheit – für andere Eventualitäten genutzt werden kann.
Grundsätzlich zeigt sich beim Gegenüberstellen der Vor- und Nachteile allerdings deutlich, dass die meisten Kreditnehmer von einem Hypothekarkredit profitieren und die Vorteile demzufolge klar überwiegen.
Was ist beim Hypothekarkredit zu beachten ?
Es gibt diverse Punkte, die Kreditnehmer beachten sollten, bevor sie sich für einen Hypothekarkredit entscheiden. Zunächst einmal ist es sehr sinnvoll, die am Markt vorhandenen Angebote zu vergleichen. Zu diesem Zweck ist es hilfreich, einen Online-Vergleich mit einem speziellen Kreditrechner durchzuführen. Ein solcher Vergleich hilft dabei, die teuren von den günstigsten Angeboten zu trennen und stellt darüber hinaus diverse Informationen zum jeweiligen Kreditgeber zur Verfügung, die ebenfalls häufig von großer Bedeutung sind.
Möglichkeiten der Zinsgestaltung
Aber auch inhaltlich gibt es bei einem Hypothekarkredit einige Punkte zu beachten. So sollte sich der Kreditsuchende beispielsweise für die passende Form der Zinsgestaltung entscheiden. Grundsätzlich bieten viele österreichische Banken hier diverse Auswahlmöglichkeiten an, wie zum Beispiel:
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- variabler Zins
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- Fixzins für fünf Jahre
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- Fixzins für zehn Jahre
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- Fixzins für 15 Jahre oder länger
Hier stellt sich natürlich die Frage, welche Fixzinsvereinbarung am besten für den Kreditnehmer ist. Natürlich bieten die Banken in der aktuellen Niedrigzinsphase vor allem variabel verzinsliche Darlehen zu einem extrem günstigen Zinssatz an, jedoch ist eine derartige Zinsgestaltung definitiv für Kreditnehmer nicht empfehlenswert. Stattdessen sollten sich Darlehensnehmer aktuell dafür entscheiden, den Fixzins für einen möglichst langen Zeitraum garantiert zu bekommen. Somit sind Fixzinsvereinbarungen von zehn Jahren oder länger auf jeden Fall empfehlenswert.
Einflussfaktoren des Zinssatzes
Ebenfalls sollte beim Hypothekarkredit beachtet werden, dass der Zinssatz stets von mehreren Faktoren abhängig ist. Zu nennen sind hier in erster Linie die folgenden Einflussfaktoren:
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- Laufzeit und Darlehenssumme
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- Bonität des Kreditnehmers
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- Eigenkapitalanteil
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- Wert und Art der Sicherheiten
Ebenfalls von Bedeutung kann bei einem Hypothekarkredit sein, ob und in welchem Umfang Sondertilgungen möglich sind. Insbesondere bei einer Fixzinsvereinbarung beschränken zahlreiche österreichische Banken die Sondertilgung entweder auf eine bestimmte Summe im Jahr oder erlauben diese gar nicht. Oftmals macht es allerdings Sinn, wenn sich der Kreditnehmer mit dem Kreditgeber auseinandersetzt und eine Vereinbarung über die Sondertilgungsmöglichkeit trifft.
Fazit zum Hypothekarkredit
Der Hypothekarkredit eignet sich für die weitaus meisten Verbraucher, die in Österreich eine Immobilie finanzieren möchten. Die lange Darlehenslaufzeit und die aktuell niedrigen Zinsen führen dazu, dass sich Kreditnehmer möglichst für eine lange als Fixzinsvereinbarung entscheiden sollten. Darüber hinaus sollten weitere Punkte beachtet werden, beispielsweise, welche Faktoren Einfluss auf den zu zahlenden Effektivzins haben. Insgesamt betrachtet ist der Hypothekarkredit auf jeden Fall eine ideale Alternative, wenn es um eine Baufinanzierung geht.