Zwangsversteigerungen in Österreich suchen & finden
Zwangsversteigerungen erfreuen sich in Österreich zunehmender Beliebtheit. Mit etwas Glück ergattert man dort wahre Schmuckstücke wie Eigentumswohnungen, Häuser und Grundstücke. Aber wo findet man Zwangsversteigerungen eigentlich und wie laufen Versteigerungen ab? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist eine Zwangsversteigerung?
Kann ein Schuldiger seine Schulden beim Gläubiger nicht begleichen, kommt es zu einer Zwangsversteigerung. Dort wird im Rahmen einer Auktion Eigentum des Schuldigers an mögliche Interessenten versteigert. Der Höchstbietende gewinnt die Auktion und erhält somit das Objekt. Mit dem Ertrag werden dann die Schulden beim Gläubiger beglichen.
Versteigert werden kann sowohl unbewegliches Vermögen wie Immobilien, ein Grundstück oder eine andere Liegenschaft als auch bewegliches Vermögen wie ein Auto oder teurer Schmuck.
Versteigerungsobjekte suchen und finden
Spielen Sie mit dem Gedanken, Versteigerungsobjekte wie Immobilien zu kaufen, finden Sie auf https://www.zvginfo.at/ eine umfassende Übersicht über alle aktuellen Zwangsversteigerungen in Ihrem Bundesland. Sie finden die Edikte sowohl nach Bundesland als auch nach Objekt sortiert – für einen schnellen und einfachen Überblick.
Veröffentlicht werden Ausschreibungen für Zwangsversteigerungen in Österreich häufig…
- am zuständigen Gericht
- im Amtsblatt
- auf Immobilien-Plattformen
- in lokalen Tageszeitungen
- in der Ediktsdatei des Justizministeriums
Ablauf einer Zwangsversteigerung in Österreich
Ein Gutachter vom zuständigen Amtsgericht schätzt vor der Zwangsversteigerung den Wert der Immobilie. Nach diesem Wert richtet sich dann auch das Mindestgebot. Danach wird ein Versteigerungstermin veröffentlicht. Auf ZVGInfo.at finden Sie die aktuellen Termine in Ihrer Nähe – von Wien, Niederösterreich und Oberösterreich über Salzburg, Steiermark und Kärnten bis ins Burgenland nach Tirol oder Vorarlberg.
Personen, die sich für ein Versteigerungsobjekt interessieren, haben vor der Versteigerung die Möglichkeit, an einem Besichtigungstermin teilzunehmen. Es wird meist nur ein einziger Termin angeboten. Die Gelegenheit sollte daher unbedingt wahrgenommen werden, um sich ein eigenes Bild vom Zustand der Objekte zu machen. Vermeintliche Immobilien-Schnäppchen verwandeln sich aufgrund hoher Instandhaltungs- und Renovierungskosten schnell in Kostenfallen.
Ablauf von Zwangsversteigerungen:
- Anmeldung: Alle Teilnehmer sind verpflichtet, einen amtlichen Lichtbildausweis mitzunehmen und vorzuweisen. Bei der Anmeldung muss zudem eine Sicherheitsleistung, das sogenannte Vadium, in der Höhe von 10 % des Schätzwertes hinterlegt werden. Das geschieht mit einem Sparbuch – Bargeld wird nicht angenommen.
- Informationen: Die Zwangsversteigerung beginnt. Zu Beginn werden alle vorhandenen Informationen über das Versteigerungsobjekt bekannt gegeben. Dazu gehören auch darauf lastende Schulden.
- Bieten: Begonnen wird mit dem Mindestgebot, das die Hälfte des Schätzwertes abdeckt. Geboten wird dann so lange, bis keiner der Interessenten mehr ein höheres Angebot bietet.
- Zuschlag: Der Höchstbietende gewinnt den Zuschlag. Liegt das Gebot jedoch unter ¾ des Schätzwerts, bleibt die Versteigerung weitere 14 Tage offen. In dieser Zeit kann noch überboten werden.
- Abwicklung: Der Höchstbietende leistet nach der Versteigerung eine Anzahlung. Die Restsumme ist nach einer Frist von ca. zwei Monaten zu bezahlen.
Vorteile und Nachteile einer Zwangsversteigerung
Zwangsversteigerungen bieten einige Vorteile gegenüber einem normalen Immobilienkauf beispielsweise über einen Makler. Dennoch sollten auch die Risiken nicht außer Acht gelassen werden.
Vorteile von Versteigerungen:
- günstiger Kaufpreis unter dem Marktwert möglich
- keine Maklerprovision bei Immobilien
- Marktwert ist bekannt
- Rechtssicherheit durch das Gericht
- Grundbuchsgesuch übernimmt das Gericht
Nachteile von Versteigerungen:
- Auktionstermin kann kurzfristig abgesagt werden
- viele Behördengänge notwendig
- Rücktrittsrecht häufig nicht gegeben
- keine Gewährleistung für Mängel, die nach dem Kauf festgestellt werden
- Sparbücher sind notwendig
- mögliche Probleme mit Vorbesitzern
Zwangsversteigerungen finanzieren
Da sich Zwangsversteigerungen in Österreich großer Beliebtheit erfreuen, werden meist auch die Preise der versteigerten Immobilien in die Höhe getrieben. Wahre Schnäppchen findet man dadurch bei Versteigerungen nur selten. Wie auch bei anderen großen Investitionen gibt es auch bei der Finanzierung von Zwangsversteigerungsobjekten einiges zu beachten.
Ein detaillierter Finanzierungsplan kann dabei helfen, Kostenfallen zu vermeiden. Am besten lassen Sie sich bereits im Vorfeld von Experten im Finanzierungswesen beraten und überlegen sich eine Biet-Strategie. Legen Sie vor der Versteigerung einen Maximalbetrag fest, den Sie beim Bieten nicht übersteigen, denn ist das Angebot abgegeben, kann es nicht mehr zurückgezogen werden. Mögliche Instandhaltungs- und Renovierungskosten der Immobilie sollten von Anfang an in die Kosten einkalkuliert werden.
Tipps für eine erfolgreiche Zwangsversteigerung
- Zwangsversteigerungen in Österreich besuchen, ohne mitzubieten – um sich mit der Situation vertraut zu machen
- Besichtigungstermine vor der Versteigerung unbedingt wahrnehmen
- persönliches Limit für das Bieten festlegen
- mögliche Renovierungskosten bei der Finanzierung berücksichtigen
- über offene Forderungen und deren Ausmaß erkundigen
- über bestehende Wohn- und Wegerechte informieren, da diese erhalten bleiben