WOHNUNG MIETEN ODER KAUFEN?
Immobilie mieten oder kaufen – was ist besser? Das ist eine sehr häufig gestellte Frage zum Thema Wohnen und Finanzierung. Es gibt sowohl Argumente für den Kauf eines Eigenheimes als auch für die Miete einer Wohnung. Die Entscheidung sollte jedoch wohl überlegt sein und hängt meist von den persönlichen Lebensumständen und Präferenzen ab. Der folgende Beitrag kann dabei helfen, sich für das Leben in einer Mietimmobilie oder einer Eigentumswohnung zu entscheiden. Hier sind die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Miete und Kauf übersichtlich zusammengefasst.
Mieten oder kaufen: Die 5 wichtigsten Faktoren
Die Entscheidung für den Kauf oder die Miete einer Immobilie will gut überlegt sein. Schließlich handelt es dabei um eine große Investition, die das Leben maßgeblich beeinflussen kann. Die folgenden 5 Faktoren sollten miteinbezogen werden:
Lebenssituation und Lebensplanung
Die aktuelle Lebenssituation sowie die zukünftige Lebensplanung sollten unbedingt in die Entscheidung mit einfließen. Ein Wohnungskauf oder Hauskauf für die Eigennutzung sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn die folgenden Lebensbereiche relativ stabil sind:
- Job: Sie sollten über die nächsten 10-20 Jahre mit einem verlässlichen Einkommen rechnen können. Zudem sollen Sie sich fragen, ob Sie über längere Zeit an einem Ort wohnen und tätig sein möchten oder ob Sie vielleicht in den nächsten Jahren aus beruflichen Gründen umziehen müssen.
- Beziehung: Auch hier sind klare Verhältnisse notwendig, da sich die meisten Menschen nur zu zweit die Wohnfinanzierung leisten können. Um gemeinsam einen Kredit aufzunehmen und eine Immobilie zu erwerben, sollte man sich in der Partnerschaft schon relativ sicher sein.
- Familienplanung: Sie sollten abschätzen können, ob sich Ihre Familie aufgrund von Zuwachs vergrößern oder verkleinern wird, da die ersten Kinder möglicherweise in den nächsten Jahren ausziehen werden.
Verfügbare Eigenmittel
Meist wird beim Kauf einer Immobilie für die Finanzierung ein Wohnkredit benötigt. Dennoch ist eine gewisse Summe an Eigenkapital zu empfehlen. Als Faustregel gilt, dass die eingebrachten Eigenmittel rund 20 % des Kaufpreises ausmachen sollten. Je mehr Eigenmittel vorhanden sind, desto bessere Kreditkonditionen können mit der Bank ausverhandelt werden. Zudem wird so das eigene Risiko von Anfang an minimiert. Wer kaum Eigenkapital aufbringen kann, sollte eher über ein Mietverhältnis nachdenken.
Persönliche Vorlieben
Neben der Finanzierung ist die Entscheidung, ob kaufen oder mieten auch von persönlichen Vorlieben abhängig. Ein Eigenheim bietet eine gewisse Sicherheit gegen steigende Mietpreise und Vertragskündigungen. Zudem ist der psychologische Effekt der „eigenen vier Wände“ nicht zu unterschätzen.
Jedoch macht der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung auch unflexibel und kann für manche auch eine Belastung darstellen. Spontan umziehen ist dann nicht mehr möglich und die monatliche Kreditrückzahlung kann zu gewissen Einschränkungen führen. Je nach Persönlichkeitstyp kann Kaufen oder Mieten die bessere Wahl sein.
Tendenzen am Finanzmarkt
Ob sich ein Immobilienkauf rentiert, hängt Großteils von den Entwicklungen am Finanzmarkt ab. Folgende Faktoren sollten beachtet werden:
- Zinsen: Niedrigen Zinsen sorgen für günstige Wohnkredite. Sind die Zinsen niedrig, steigt jedoch auch die Nachfrage nach Immobilien, was üblicherweise zu einem höheren Kaufpreis führt. Die mittel- bis langfristige Zinsentwicklung ist generell nur schwer einschätzbar.
- Immobilienpreise: Steigende Immobilienpreise sorgen für einen Wertzuwachs des Eigenheimes. Idealerweise sollte ein Haus oder eine Wohnung in einer aktuell günstigen Gegend erworben werden, in der die Preise danach allmählich steigen.
- Inflation: Wenn der Kredit mit Fixzinsen vereinbart wurde, ist man gegen steigende Zinsen durch die Inflation abgesichert. Üblicherweise profitieren Kreditnehmer sogar von der Inflation, da der reale Wert der Kreditsumme sinkt.
Konkrete Angebote
Schließlich sind konkrete Kaufangebote entscheidend. Zur Beurteilung kann der sogenannte Kauf-Miet-Indikator herangezogen werden. Dieser gibt an, wie viele Jahre lang man eine Wohnung mieten könnte, bevor der Kaufpreis erreicht ist. Als Faustregel gilt: Bis zu einem Kauf-Miet-Indikator von 20 lohnt sich der Kauf der Immobilie. Das heißt, die Immobilie könnte 20 Jahre gemietet werden, bis sich der Kauf lohnt. Bei einem Wert über 20 ist Mieten sinnvoller.
Die Vorteile & Nachteile bei der Miete einer Immobilie
Die Miete hat durchwegs zahlreiche Vorteile, jedoch auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten.
Die Vorteile der Miete:
- Flexibilität: Als Mieter kann man die Wohnung mühelos innerhalb einer Frist kündigen und den Wohnort wechseln. Denn oftmals müssen sich die Wohnräumlichkeiten der Lebensplanung anpassen.
- Erhaltungskosten: Diese stellen für den Mieter keine Belastung dar.
- Kein Eigenkapital notwendig: Es ist lediglich eine Kaution und möglicherweise eine Maklergebühr am Anfang aufzubringen. Die Miete ist dann monatlich zu bezahlen.
- Mieterschutz: Der Mieter ist per Gesetz vor vielen Zumutungen geschützt, die vom Vermieter auftreten können.
Die Nachteile der Miete:
- Miete: Die Belastungen für Mieter durch die steigenden Monatsmieten nehmen stetig zu.
- Inflexibilität: Gewisse Veränderungen an den Wohnräumlichkeiten sind unter Umständen nicht erlaubt oder müssen mit dem Vermieter vereinbart werden.
Die Vorteile & Nachteile beim Kaufen einer Immobilie
Auch der Kauf einer Immobilie hat Vorteile und Nachteile, die abgewogen werden müssen.
Die Vorteile beim Kauf:
- Flexibilität: Solange man sich an grundlegende Gesetze hält, kann man als Eigentümer der „eigenen vier Wände“ damit machen, was man möchte.
- Sicherheit: Es gibt keinen Vermieter, der den Mietvertrag kündigen kann.
- Altersvorsorge: Ist das Eigenheim einmal abbezahlt, müssen nur noch Betriebs- und Erhaltungskosten bezahlt werden. Das ist im Vergleich zur Miete relativ günstig.
Die Nachteile beim Kauf:
- Eingeschränkte Mobilität: Nach dem Erwerb von Eigentum ist man üblicherweise für lange Zeit an die Immobilie gebunden und muss sowohl berufliche als auch persönliche Entscheidungen danach ausrichten.
- Teure Investition: Eine Immobilie zu kaufen stellt eine große Investition dar, bei der man viel Geld braucht und meist nicht ohne Kredit auskommt.
- Instandhaltung: Kosten für die Instandhaltung und Pflege des Eigenheimes als auch für anfallende Reparaturen müssen selbst getragen werden.
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