Kreditschutzverband (KSV 1870)
In Österreich und Deutschland gibt es mehrere sogenannte Auskunfteien, die unter anderem auch als Kreditbüros bezeichnet werden. Diese Unternehmen haben die vorrangige Aufgabe, Daten und Zahlen zu möglichst vielen Bürgern zu sammeln, damit beispielsweise Banken die Kreditwürdigkeit beurteilen können.
Der KSV 1870 bzw. SCHUFA
Während es sich in Deutschland in erster Linie um die SCHUFA handelt, die als führende Auskunftei in diesem Segment anzusehen ist, dominiert in Österreich der Kreditschutzverband. Dieser im Jahre 1870 gegründete Schutzverband wird kurz auch als KSV bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen privatwirtschaftlichen Gläubigerschutzverband, der in Österreich führend ist. Der Kreditschutzverband hat das wesentliche Ziel, sämtliche Wirtschaftsobjekte vor finanziellen Schäden zu bewahren, was letztendlich dazu dient, die jeweilige Liquidität zu fördern.
Die Produkte des Kreditschutzverbandes
Zu diesem Zweck bietet der Kreditschutzverband verschiedene Leistungen bzw. Produkte an. Dazu gehören beispielsweise Bonitätsauskünfte über das Zahlungsverhalten zahlreiche Bürger und Unternehmen, wobei auch die finanzielle Situation berücksichtigt wird. Zu den weiteren Produkten, die vom Kreditschutzverband ebenfalls zur Verfügung gestellt werden, gehört das Monitoring (Bonitätsbeobachtung) das Inkasso (Eintreiben von Geld), die Insolvenzvertretung von Privat- und Geschäftskunden sowie verschiedene Marketingdaten.
Die Organisation des Kreditschutzverbandes
Auch der KSV ist mit der Zeit gegangen, sodass mittlerweile fast 80 Prozent aller zur Verfügung stehenden Informationen online abgerufen werden können. Die Entstehungsgeschichte des KSV reicht – wie eingangs erwähnt – auf das Jahr 1870 zurück, wobei die KSV Group insbesondere durch internationale Tochtergesellschaften und Beteiligungen entstanden ist. Dabei gliedert sich der Verein in ein Präsidium sowie einen Vorstand, dem er gleichzeitig untersteht. Mittlerweile sind es mehr als 700 Mitarbeiter, die insgesamt über 20.000 Mitglieder betreuen. Diese befinden sich an knapp 30 Standorten im In- und Ausland. Der KSV funktioniert also vereinfacht dargestellt so, dass es auf der einen Seite die Mitgliedsunternehmen und auf der anderen Seite den „Normalbürger“ und andere Wirtschaftsobjekte gibt. Die Mitglieder haben dann unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, beim KSV beispielsweise eine Bonitätsauskunft zu einem Unternehmen oder zu einer Privatperson einzuholen. Von dieser Warte aus betrachtet fungiert der KSV als Auskunftei, da er den Mitgliedern die Möglichkeit bietet, die Bonität des angefragten Kunden besser einschätzen zu können.