Zinsfestschreibung
Die Zinsfestschreibung spielt im Finanzierungsbereich vor allen Dingen im Rahmen der Immobilienkredite eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Darlehensarten, wenn es um die Gestaltung der Zinsen geht. Zum einen bieten manche Banken ein variabel verzinsliches Darlehen an, während die zweite Form aus einem Kredit mit Festzinsen besteht. Bei einem Ratenkredit handelt es sich beispielsweise fast immer um einen Kredit, bei dem ein fester Zinssatz vereinbart wird. Diesen Zinssatz kann die Bank auch dann während der gesamten Laufzeit nicht verändern. Das Gegenteil wäre das variabel verzinsliche Darlehen, welches beispielsweise im Zuge einer Immobilienfinanzierung zum Einsatz kommen kann. Hier hat der Kunde einerseits den möglichen Vorteil, dass Zinsreduzierungen am Kapitalmarkt sich auch positiv auf das eigene Darlehen auswirken, weil die Bank dann eine Senkung der Zinsen vornehmen kann. Andererseits kann aber auch genau das Gegenteil eintreten, nämlich dass die Zinsen am Kapitalmarkt steigen, sodass die Bank die Zinsen auch für den eigenen Kredit anhebt. Daher beinhaltet ein variables Darlehen stets ein Zinsänderungsrisiko.
Zinsfestschreibung bei Immobilien
Im Bereich der Immobilienfinanzierung müssen sich nahezu alle Kreditnehmer unter anderem dafür entscheiden, ob sie einen variabel verzinsliches Kredit wählen oder sich für ein Darlehen mit Zinsfestschreibung entscheiden. Dieses Zinsfestschreibung bewirkt, dass die Bank eben während der gesamten vereinbarten Zinsbindungsdauer nicht die Möglichkeit hat, den einmal zugesagten Zinssatz zu verändern. Somit lässt sich durch eine Zinsfestschreibung dass beim variabel verzinslichen Darlehen vorhandene Zinsänderungsrisiko vollständig ausschalten. Darüber hinaus muss der Kunde bezüglich der Zinsfestschreibung beim Hypothekardarlehen noch eine weitere Entscheidung treffen, nämlich bezüglich der zu vereinbarenden Zinsbindungsdauer.
Die Zinsbindungsdauer
Die meisten Immobilienkredite, die eine Zinsfestschreibung beinhalten, werden heutzutage mit einer Zinsbindung von 5, 10 oder mitunter sogar 20 Jahren angeboten. In einer Niedrigzinsphase, wie sie derzeit (2015) am Markt vorhanden ist, würde sich natürlich von der reinen Intuition her nahezu jeder Kunde sofort dafür entscheiden, die Zinsen am besten für die gesamte Dauer der Rückzahlung festschreiben zu lassen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Banken natürlich in einer Niedrigzinsphase für eine besonders lange Zinsfestschreibung auch höhere Zinsen veranschlagen, als wenn sich der Kunde beispielsweise für einen Immobilienkredit mit einer Zinsfestschreibungsdauer von lediglich fünf Jahren oder sogar für ein variabel verzinsliches Darlehen entscheidet. Daher hängt die Wahl der Zinsfestschreibung auch davon ab, ob der Kreditnehmer zukünftig mit steigenden oder fallenden Kreditzinsen rechnet und wann die Veränderungen am Markt seiner Meinung nach auftreten werden.